Deine neue Kamera ist da. Du legst sofort los. Irgendwann erreichst du den Punkt, an dem du mehr willst. Mehr Kontrolle über deine Bilder. Du fängst an dich mit den Begriffen wie Blende, Verschlusszeit, ISO, Brennweite und Sensor auseinander zusetzten. Und dann kommt der Punkt an dem du nur noch Bahnhof verstehst und du mit dem Zusammenspiel von diesen ganzen Dingen überfordert bist. An diesem Punkt setzten wir an und setzten uns mit dem erste der Begriffe auseinander: der Blende. Was macht sie, wie sieht sie aus und wie funktioniert die Blende?
Die Blende
Ich vergleiche meine Kamera gerne mit dem menschlichen Auge. Das macht es leichter, die Basics zu verstehen. Denn auch hier arbeitet alles genau so zusammen, wie in deiner Kamera. Ich stelle dir das ganze etwas vereinfacht dar. Alles auf einmal hat mich nämlich auch immer etwas verwirrt!
Die Kamera, das menschliche Auge
Das menschliche Auge besteht aus dem Augenlid, der Hornhaut, der Iris mit der Pupille, der Linse und der Netzhaut. Die Netzhaut verarbeitet das Bild, welches durch den Lichteinwurf durch die Pupille und die Linse ensteht. Dieses Bild übermittel die Netzhaut an das Gehirn.
Bei deiner Kamera ist es ähnlich. Das Licht fällt durch die Öffnung auf den Sensor und dieser übermittelt die Bilder an die Speicherkarte.
Je nach Helligkeit wird deine Pupille (das Schwarze) größer oder kleiner. Ist es besonders dunkel, wird sie besonders groß, damit mehr Licht auf die Netzhaut fällt. Ganz klein wird deine Pupille, wenn du in die Sonne schaust. Dabei steuert die Pupille nicht selbst, wie groß oder klein sie ist, sondern die Iris zieht sich zusammen oder dehnt sich aus. Die Iris steuert somit, wie viel Licht auf deine Netzhaut fällt. Das Licht, welches du nicht „brauchst“ blendet sie ab.
Was macht die Blende?
Die Blende macht das gleich, wie deine Iris. Sie blendet das überschüssige Licht ab und steuert somit, wie viel Licht auf den Sensor durch das Objektiv fällt.
Die Blende regelt, wie weit das Objektiv geöffnet wird. Je weiter das Objektiv geöffnet ist, umso mehr Licht wird auf den Sensor der digitalen Kamera fallen.
Quelle: kwerfeldein.de
Die Blende wird in folgender Form angegeben: f/2. Je größer die Zahl ist, desto größer ist die Blende. Oder auch: Je größer die Zahl ist, desto kleiner ist das Loch, durch welches das Licht auf den Sensor fallen kann. Hast du ein „dunkle“ Situation, kannst du dein Bild „heller machen“, indem du eine kleine Blende nutzt. Ist „viel“ Licht vorhanden, kannst du eine große Blende nutzen, damit nicht zu viel Licht auf den Sensor fällt.
Das Bokeh und die Blende
Hast dich auch schon gefragt, wie so viele diesen tollen unscharfen Hinter- oder Vordergrund hinbekommen? Das liegt zum einen an der Blende. Je kleiner die Blende ist, desto kleiner wird der Punkt, welcher scharf ist. Das bedeutet anders herum, wenn du alles scharf haben möchtest, solltest du eine „große“ Blende nutzen. Den dort ist die Schärfe gebündelter. Auf den Bildern siehst du diese Effekte sehr gut. Der rote Punkt zeigt, wo der „eigentliche“ Fokus sitzt und was die jeweilige Blende verändert. Ist die Blende klein, wird der Hintergrund schön unscharf, doch auch das Objektiv ist mit unscharf. Je größer die Blende wird, desto schärfer werden die Kamera und der Hintergrund. Wobei hier auf Grund der Entfernung zum Hintergrund der Hintergrund immer noch unscharf ist.
Die Zeitautomatik / Der AV-Modus
Wenn du dich erst einmal mit der Blende und ihren Auswirkungen vertraut machen möchtest, empfehle ich dir die Zeitautomatik deiner Kamera auszuprobieren. Dort kannst du die Blende beliebig verändern und den Rest erledigt die Kamera.
Ich hoffe, dieser Artikel hat dir gezeigt, was die Blende tut und welche Auswirkungen sie haben kann. Unabhängig von den anderen Einstellungsmöglichkeiten. Und jetzt bist du dran! Geh raus und probier die Blenden aus! Schreibe mir, welche Blende deine liebste ist und warum in deinen Kommentar! Und verrate mir, ob ich dir helfe konnte!
Das mit der Blende habe ich jetzt verstanden. Super erklärt hier. Vielen Dank dafür.
Das freut mich zu hören 🙂
[…] du eine kurze Verschlusszeit. Schließlich willst du das Bild nicht verwackeln. Gleichzeitig ist die Blende relativ geschlossen, da du eine durchgehende Schärfe haben möchtest. Es kommt also sehr wenig […]
Sehr hilfreicher Artikel. Ich habe mir das oft von meinem Vater erklären lassen, aber ich kann es mir einfach nicht merken. Jetzt so schön illustriert, gehts vielleicht endlich in mein Hirn 😀
Liebe Grüße, Dorie
http://www.thedorie.com
Das freut mich zu hören 🙂 Für mich persönlich war die Blende am einfachsten zu verstehen. Am besten stellst du den Kamera Mal auf einen festen Untergrund, gehst in die Zeitautomatik und fokussierst auf einen Gegenstand. Dann verstellst du die Blende & guckst dir die Bilder und deren Unterschiede an 🙂 Die meisten verstehen es besser, wenn sie selbst aktiv etwas getan haben und sehen, was daraus resultiert 🙂
Liebe Grüße zurück!
Ich find’s interessant, dass es 1000000 Artikel über Blende, ISO und Zeit gibt, und alle unterschiedlich sind.
Deinen Vergleich zum Auge fand ich sehr treffend, ein bisschen fundierter als nur zu sagen „die Blende ist wie die Pupille“!
Und obwohl ich gerade eben auch einen Artikel darüber geschrieben habe, lernt man trotzdem immer neues dazu!
Liebe Grüße, Nele
[…] klassische Weg einen schönen weichen unscharfen Hintergrund zu bekommen ist die Blende. Ist diese weit geöffnet wird der scharfe Bereich des Bildes immer kleiner und der unscharfe […]
[…] Wer in der Fotografie weiter kommen möchte, muss sich früh oder später mit denn Parametern wie Blende, Zeit und ISO auseinandersetzten. Doch auch ich habe das zu Anfang nicht gemacht und war über […]
[…] kleiner die Blende, desto teurer das […]
[…] – Belichtungszeit Pink – Blende Orange – ISO Blau – […]
[…] Fortgeschrittener kennst du dich mit Blende und Zeit aus und kannst darüber die Helligkeit deines Bildes […]
Hallo Mari Lü
Blende und Zeitautomatik gut erklärt, auch verstanden. Problem: Innenraum fotografieren, schärfe, von 1m bis 10m nicht durchgehend scharf, was mache ich falsch? Objektiv : 10-18mm Sony
Wow, super Webseite … werde hier auch in Zukunft zurückgreifen 😉 DANKE !!!! Liebe Grüße Mia