Wir belügen uns selbst – während wir lügen
Wir belügen uns selbst – während wir lügen

Wir belügen uns selbst – während wir lügen

Bezüglich des Verhörs auf dem Glücksdosis Blog von Nina und ihre Fragen an mich, habe ich mir verstärkt Gedanken über das Lügen gemacht.

Laut Statistiken lügt ein Mensch am Tag 200-mal. Das ist falsch! Diese Zahl soll irgendein ominöser Professor herausgefunden haben. Auffällig ist jedoch, dass der Name des Professors überall unterschiedlich verbreitet wird.

Laut der (realen) Psychologin Bella DePaulo und ihrem Versuch, lügt ein Mensch am Tag mindestens 2-mal. Ob das nun die wirkliche Anzahl ist, sei dahin gestellt, denn wer ist beim Lügen ehrlich?

DePaulo definiert Lügen im Übrigen unterschiedlich. Höflichkeitsfloskeln wie „Wie geht es dir? – Mir geht es gut. Danke der Nachfrage!“ wurden außen vor gelassen. Außerdem trat hervor, dass junge Leute mehr und schneller lügen als ältere.
Grundsätzlich werden Lügen in unserer Gesellschaft als negativ und böse abgestempelt. Sogar, wenn wir lügen um eine Person zu schützen oder um sie zu überraschen. Die Lüge steht in dem Moment im Vordergrund. 

Lügen sind ein Schutzmechanismus und die Abwehr davon ebenfalls.

Doch Lügen können auch sehr interessant und spannend sein!
Das wussten auch die Produzenten von der TV-Serie „Lie to me„. In der Serie deckt Dr. Cal Lightman mit seinen Mitarbeitern der Lightman Group Lügen auf, indem er die Menschen studiert und ihre Mikromimik beobachtet und richtig deutete.
Und nicht nur VOX hat das erkannt, sondern auch RTL. In „Geheimnisse der Körpersprache – Die Thorsten Havener Show“ erklärte der Zauberer und Körperleser den Laien, wie sie Lügen erkennen können.
Doch was sind Lügen eigentlich?
Eine Lüge ist eine Aussage, von welcher der Sender denkt, dass sie unwahr ist und sie bewusst verbal dem Empfänger vermittelt. 
Meistens lügen wir aus Bequemlichkeit, um uns in ein besseres Licht zu stellen oder aus Angst und Scham. 
Dabei belügen wir nicht nur unseren Gegenüber, sondern quasi uns selbst. Würden wir immer und wieder eine Lüge erzählen und keiner würde sie entlarven, würden wir irgendwann anfangen unsere eigene Lüge als wahr zu einzustufen.
Lügen haben kurze Beine.
Fast jede Lüge wird früher oder später entlarvt und aufgedeckt und das nehmen wir bei jeder Lüge in Kauf.
Höflichkeitsfloskeln und Lügen, welche unsere Privatsphäre schützen sind hierbei erneut ausgeschlossen.
Meiner Meinung nach, gibt es einen sehr schmalen Grad der Erlaubnis zum Lügen. Dennoch belügen wir uns selbst während wir lügen. Ganz zu schweigen von dem schlechten Gewissen bei einer richtig fetten Lüge/Betrug!

Wie seht ihr das? Hand aufs Herz! Wie oft lügt ihr am Tag?
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Geschrieben von
Marie Lü
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Kommentare
  • Ich würde mal behaupten, dass ich heute kaum noch oder wenig lüge.
    Früher als ich jünger war, war das tatsächlich anders und da kam ich mit zwei mal am Tag absolut gar nicht aus… Hauptsächlich lüge ich jetzt bei Ausflüchten oder wenn ich Konflikten aus dem Weg gehen möchte.

    Liebe Grüße
    Sonja

  • Also ich finde lügen viel zu anstrengend, wenn ich ehrlich bin 😀 Klar gibt es Notlügen, das bestreite ich nicht. Es gibt aber manche Personen, die basteln sich Geschichten zusammen, die Filmreif sind. Find ich persönlich eher peinlich und kindisch 😀
    Will nicht kleinlich sein aaaaaber du hast bei "Lügen haben kurze Bein." ein E vergessen .. nur so als Hinweis 🙂 Dir einen liiieben Gruß und n schönes Wochenende. 🙂

    http://wasistloos.blogspot.de/

  • Zum Thema Lügen, kann ich nur sagen, ich bin so gut wie immer eine ehrliche Haut und bin immer ehrlich und direkt, denn ich mache mir nichts aus Lügen und finde, dass Lügen IMMER und irgendwann rauskommen können. Notlügen sind okay, zum Schutze aber je nachdem, ob es wirklich nötig ist. Ich plädiere immer für die Wahrheit.

  • Liebe Mari,
    danke für dein Kommentar. 🙂

    Gedanken nehme ich schon lange nicht mehr mit ins Bett. Das musste ich aber auch erst lernen. Ich kann es nun gut kontrollieren. Wenn ich denken möchte, denke ich, wenn nicht, dann schalte ic das ab.

    Ich danke dir.

    Liebste Grüße.

  • Es gibt diese Krankheit: Pseudologie. Diese Leute lügen zwanghaft, wissen nicht genau wieso und können vor allem nicht anders.
    Das ist als "bekannter/freund/verwandter" sau anstrengend – man kann nie sicher sein, ob das erzählte jetzt stimmt und muss ständig alles kritisch betrachten – aber die Person macht es im Endeffekt nicht um mir zu schaden, sondern aus purem zwang heraus. Da wag ich zunächst nicht, sie zu verurteilen.

  • Also ich habe schon öfters die Beobachtung gemacht, dass Menschen die sehr viel Wert auf Ehrlichkeit legen, auch sehr offene Menschen sind. Menschen wiederum, die eher in sich gekehrter sind und nicht jedem ihre Probleme unter die Nase reiben, neigen eher zum Lügen. Solch ein Mensch bin auch, gebe ich ehrlich zu. Allerdings liegt das auch daran, dass ich so erzogen wurde, das es fremden Menschen nichts angeht, was in meinem Leben bereits schief gelaufen ist oder sonst irgendwelche Probleme. Und das wiederum führt aber darauf zurück, dass ich von Haus aus ein sehr misstraurischer Typ bin. Ich erzähle niemanden meine ganze Lebensgeschichte, nur weil ich dann "ehrlich bin". Es gibt für mich einfach Dinge, die braucht ein Aussenstehender nicht zuwissen. Oder gibt es jemanden, der so ehrlich ist und jedem erzählt, dass er auf seinem Konto ein fettes Minus hat? Ich glaube kaum! Und ja, das ist jetzt ein blödes Beispiel, aber man versteht hoffentlich, was ich sagen will. Wenn es etwas gibt, was Andere nicht zuwissen brauchen und deswegen lügen, sehe ich das nun nicht als Weltuntergang an. Derjenige hat dafür immer seine Gründe.

    Mir kann auch niemand erzählen, dass er noch NIE gelogen hat. Sowas ist Quatsch! Wenn man es als Erwachsener nicht mehr tut, dann hat man es mit Sicherheit in der Kindheit mal getan, denn Kinder neigen sowieso am leichtesten zum Lügen – und seien es nur spielerische Lügen, um von Papa und Mama keinen Ärger zu bekommen 😉

    Mittlerweile mache ich um Menschen, die auf Ehrlichkeit das Höchste der Welt legen, einen weiten Bogen. Denn mit solchen Menschen gerät man einfach auf kurz oder lang aneinander… und leider habe ich da schon die Erfahrung gemacht, dass man verbal beschimpft wird. Klar, mag gerechtfertigt sein, aber deswegen muss man nicht gleich so extremst beleidigend werden. Oder sagt man in einem Restaurant etwa auch, wie 'scheiße' das Essen war? Denn solch extreme Form der Ehrlichkeit (und für mich unhöflich) habe ich leider auch schon erleben müssen und sowas finde ich gar nicht mehr lustig. Wenn man schon ehrlich sein will, dann bitte doch in angemessenem Ton und nicht in solch extremer Form, denn dann fühlen sich die Menschen erst recht angegriffen.

    Solange man keine filmreifen Hollywoodstories in die Welt posaunt, sehe ich das Lügen nicht als das Negativste der Welt an. Da gibt es eindeutig schlimere Dinge. Und wie du schon geschrieben hast, ist das Lügen ein Schutzmechanismus, die wiederum auf unsere Ängste zurückzuführen sind. Angst vor Enttäuschung. Angst vor Ablehnung. Angst vor Gewalt und so weiter. Natürlich ist lügen nicht schön, aber wie schon gesagt, es hat immer einen Grund… so ist es jedenfalls bei mir.

  • Freut mich, dass dir meine Fragen Inspiration zu einem Post gegeben haben. 🙂
    Ich glaube ja, dass es uns bei den meisten Lügen gar nicht mehr weiter auffällt, das wir gerade gelogen haben. So "kleine" Lügen vergisst man doch auch fast schon sofort wieder.
    Aber das ganze ist wirklich ein sehr interessantes und umfangreiches Thema.

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